Grenz-
beobachterinnen
Um potentielle Opfer aufzuklären, bildet MAITI junge Frauen zu Grenzbeobachterinnen aus. Diese Frauen sind oft selbst vorher in indische Bordelle verschleppt worden und haben überlebt - oder sie konnten noch an der Grenze zu Indien aufgehalten werden.
Die Grenzbeobachterinnen sprechen an Grenzübergängen nach Indien direkt die Mädchen an, die ihnen auffällig erscheinen und die sie als gefährdet wahrnehmen, durch falsche Versprechungen verschleppt zu werden. Aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen entwickelten diese Frauen einen Blick für die Situation eines Mädchens und wirken im Gespräch äußerst glaubwürdig, weil sie wissen, wovon sie reden. Die angesprochenen Mädchen werden über die drohende Gefahr eines Verkaufs in ein Bordell aufgeklärt und darüber informiert, dass hinter den meisten Heirats- und Arbeitsversprechungen ein Mädchenhändler steckt. Als erste Unterstützungsmaßnahme bieten die Grenzbeobachterinnen die sofortige Aufnahme in das Schutzhaus an.
Die Grenzbeobachterinnen liegen uns besonders am Herzen. Die meisten von ihnen haben die schwere Bordellzeit überlebt und jetzt eine Chance, sich ein selbständiges und menschenwürdiges Leben aufzubauen. pro filia hat die Ausbildung von 32 Grenzbeobachterinnen bezahlt. Mit ihrem Abschlusszertifikat erhalten sie erstmals einen eigenen Arbeitsplatz und können ihren Alltag unabhängig gestalten.
Neben diesem rehabilitativen Aspekt ist für uns sehr bedeutsam, dass die Grenzbeobachterinnen ausgezeichnete präventive Arbeit leisten. Aufgrund ihrer eigenen Erfahrung haben sie ein Auge für Mädchen entwickelt, die ihnen aufgrund von Gesten, Aussagen, Kleidung und Verhaltensweisen gefährdet erscheinen, mit falschen Versprechungen nach Indien gelockt zu werden, um dort in ein Bordell verkauft zu werden. Dadurch wirken sie mit ihren Informationen und Hilfsangeboten sehr glaubwürdig auf diese Mädchen. Eine Grenzbeobachterin schafft es, im Jahr durchschnittlich 50 Mädchen direkt von der Grenze in ein Schutzhaus zu vermitteln und damit vor der Versklavung zu bewahren.
pro filia übernimmt zurzeit die Gehälter von rund 30 Grenzbeobachterinnen und eröffnet damit jährlich fast 1500 Mädchen und jungen Frauen die Chance auf ein menschenwürdiges Leben.
Sie verdeutlichen auch, dass die Angesprochene hier nicht nur für eine Zeit wohnen und essen kann, sondern ihr auch längerfristige Perspektiven ermöglicht werden wie Schulbesuch und Erlernen eines Berufs. Die Grenzbeobachterinnen werden von den Zollbeamten unterstützt, die Mädchen an sie vermitteln, die ihnen auffällig erscheinen. pro filia übernimmt Kosten für Ausbildung und Gehälter von Grenzbeobachterinnen.
helfen hilft.
allen.
Weitere Projekte
Grenz-
beobachterinnen