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2015

Projekt 5: Die Pilzfarm

Die Pilzfarm dient als Heimstatt für gerettete junge Frauen, die aufgrund ihrer schweren Traumatisierungen psychisch oder physisch gebrochen sind. Wenn nötig, erhalten sie Betreuung bis an ihr Lebensende. Es leben gleichzeitig vier gerettete junge Mädchen hier. pro filia übernahm die zweijährige Anschubfinanzierung der Farm. Nach Aussage von MAITI trägt sich die Farm ab 2015 selbst durch die erzielten Einnahmen.

Projekt 1: Aufklärungskampagnen

  • In Tür-zu Tür-Informationskampagnen wurden insgesamt rund 8000 Menschen über die Gefahr von Mädchenhandel und Hilfsmöglichkeiten aufgeklärt.
     

  • An Marktagen wurden in 16 Dörfern Straßentheater zum Thema Mädchenhandel durchgeführt. Diese Methode hat sich - verbunden mit dem Verteilen von Informationsmaterial - als besonders erfolgreich erwiesen.
     

  • Weitere 4 Dorfgemeinschaften erhielten Informationen zum Thema durch Vorträge und Gesprächsrunden.
     

  • Für 50 PolizistInnen fanden zwei zweitägige Schulungen statt zum Thema Mädchenhandel - Alarmsignale, Handelswege und Hilfsmöglichkeiten.
     

  • 30 Frauen erhielten eine Schulung zum Thema Frauenrechte, Mädchenhandel, häusliche Gewalt, sexuellem Missbrauch und Hilfsmöglichkeiten. Zurück in ihren Heimatdörfern starteten sie Aufklärungskampagnen und verteilten Informationsmaterial.
     

  • In 3 Schulen wurden SchülerInnen und Lehrer über die Gefahren aufgeklärt.
     

  • An 16 Aktionstagen informierte das Schutzhaus an einem Stand über Gewalt gegen Frauen und Hilfsmöglichkeiten.
     

  • Es fanden an vielen Orten Aufklärungsveranstaltungen und Demonstrationen für Mädchenrechte statt, wurden Informationsmaterialien verteilt und viele Aufklärungsplakategeklebt.
     

  • Eine 5-Tage-Fortbildung wurde für die 32 Frauen veranstaltet, die diese Schulungen und Kampagnen nach dem ToT-Programm (= training of trainers) durchführen.
     

  • Es fand eine Informationsveranstaltung zu Mädchenhandel für 40 MitarbeiterInnen aus dem Hotel- und Transportwesen statt.
     

  • Auch 2015 trafen sich regelmäßig Schutzhaus-MitarbeiterInnen mit PolitikerInnen, PolizistInnen,BehördenvertreterInnen, örtlichen Würdeträgern und NGOs, um über Mädchenhandel zu informieren und das notwendige Hilfsnetzwerk weiter auszubauen.
     

  • Beim Internationalen Frauentag diskutierten im Schutzhaus Pashupatinagar 104 Vertreterinnen aus vier Ilam-Bezirken über Frauenrechte, Gewalt gegen Frauen, Mädchenhandel und Hilfsmöglichkeiten.
     

  • Zusätzlich wurden Aktionen zum Tag gegen Menschenhandel, zum Tag der Menschenrechte,zum Weltfrauentag und Weltaidstag durchgeführt.
     

  • Grenzüberschreitend fanden 2015 drei Netzwerktreffen statt zum Thema Mädchenhandel mit insgesamt 186 VertreterInnen indischer Hilfsorganisationen und der Polizei.

Projekt 2: Grenzbeobachterinnen

Die 25 Grenzbeobachterinnen arbeiten an acht Grenzübergängen nach Indien. Jede von ihnen vermittelt jährlich im Durchschnitt 50 junge Mädchen direkt von der indischen Grenze in ein MAITI- Schutzhaus. Mit den jetzt finanzierten 25 Stellen werden also jedes Jahr etwa 1250 Mädchen vor dem Verkauf in ein Bordell bewahrt.

Beispielhaft für die Arbeit der Grenzbeobachterinnen hier die Ergebnisse 2015 an der Grenze in Pashupatinagar:
 

  • In Pashupatinagar wurden 2015 von 4 Grenzbeobachterinnen insgesamt 1333 Mädchen bzw. junge Frauen an der Grenze von Grenzbeobachterinnen im persönlichen Gespräch über die Gefahren aufgeklärt.
     

  • In rund 13 000 Pkws, Lastwagen und Rikschas wurden die Insassen kontrolliert.
     

  • 518 Mädchen/junge Frauen konnten an der Grenze überzeugt werden, dass ihre Reise nach Indien für sie äußerst gefährlich werden kann. Sie kehrten nach Hause zurück oder wurden in das Schutzhaus vermittelt.
     

  • Zusätzlich erhielten 1333 ausreisende Mädchen/junge Frauen direkt beim Grenzübertritt Informationen über die Gefahr von Menschenhandel in Indien und über Schutzmöglichkeiten.

Projekt 3: Das Schutzhaus Pashupatinagar

  • Das Schutzhaus Pashupatinagar bietet Platz für den Aufenthalt von parallel 20 Mädchen/jungen Frauen, die manchmal nur sehr kurz bleiben, manchmal für längere Zeit - je nach Bedarf. Es wird Kontakt mit den Eltern aufgenommen, wenn die Mädchen den Wunsch äußern. In Familiengesprächen wird dann geklärt, ob das Mädchen nach Hause zurückkehrt oder z.B. in ein Reha-Heim verlegt wird.
     

  • Das Schutzhaus intervenierte 2015 erfolgreich bei 518 Mädchen/junge Frauen und bewahrte sie damit vor einem Verkauf. Davon konnten 121 junge Mädchen und Frauen zu ihren Familien zurückkehren.
     

  • Das Schutzhaus stellt auch den zentralen Ansprechpartner bei weiteren Gewalttaten gegen Mädchen/junge Frauen dar: 17 Mädchen kamen aus Situationen häuslicher Gewalt in das Schutzhaus.
     

  • 2015 wurden vier Vergewaltigungen vor Gericht gebracht und zwei Prozesse mit der Verurteilung der Täter beendet. Sie wurden zu Gefängnisstrafen von 5 und 8 Jahren verurteilt.
     

  • 2015 wurden in Pashupatinagar 17 vermisste Mädchen gesucht, von denen MAITI 6 ausfindig machen und nach Hause zurückbringen konnte.
     

  • 2015 organisierte das Schutzhaus Pashupatinagar für 44 alleinstehende Frauen aus mehreren Dörfern eine fünftägige Fortbildung zur Pilzzucht, um ihnen ein eigenes Einkommen zu ermöglichen und damit vor der Gefahr einer Versklavung zu schützen.

Projekt 4: Das Reha-Heim Itahari

  • 2015 wurden 37 gerettete Mädchen/junge Frauen im Reha-Heim betreut. Sie beginnen damit, lesen, schreiben und rechnen zu lernen und erhalten viele Informationen ihren zukünftigen Alltag betreffend - wie z.B. Schutz vor HIV, Gefahren früher Heirat, Geburtenkontrolle, Frauenrechten, Hilfsmöglichkeiten und Schutz gegen Menschenhandel.
     

  • 25 Mädchen/junge Frauen schlossen das Berufstraining ab, 3 führten ihre Ausbildung in einem MAITI-Haus in Kathmandu fort.
     

  • Ihr Alter lag zwischen 15 und 27 Jahren.
     

  • 10 Mädchen kehrten auf ihren Wunsch hin in ihre Familien zurück. Im Bezirk Sunsari, in dem Itahari liegt, finden dann auch Hausbesuche statt.
     

  • Bei kriminellem Geschehen wie Vergewaltigung, Mädchenhandel etc. wird allerdings Anzeige erstattet.

Projekt 6: Das PC-Projekt

  • Auch 2015 wurden trotz der großen Katastrophen 40 gerettete Mädchen in 4 Drei-Monatskursen im PC-Ausbildungszentrum am Computer ausgebildet.
     

  • Als weiterführende Maßnahmen wurden bereits 2014 fünf öffentliche Schreibbüros 2014 eingerichtet, in denen 8 ausgebildete gerettete junge Frauen einen Arbeitsplatz fanden. Weitere 15 sollen so schnell wie möglich folgen - das ist abhängig von der politischen und wirtschaftlichen Situation in Nepal, die zurzeit sehr krisenhaft ist.

Mädchen Brücken bauen

Zurzeit konzentriert sich pro filia vor allem auf die Unterstützung nepalesischer Mädchen, die in indische Bordelle verkauft wurden oder in Gefahr sind, verkauft und verschleppt zu werden! Jeder von Ihnen gespendete Euro kommt zu 100 Prozent bei den benachteiligten Mädchen an.

Unsere Projekte

Zurzeit finanzieren wir ein Schutzhaus in Pashupatinagar, ein Rehaheim in Itahari, ein Mutter-Baby-Heim in Kathmandu, Aufklärungskampagnen, Ausbildungen und Arbeitsplatzbeschaffungen.

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